Vor dem Belegen einer Stute sollte zunächst eine Zuchttauglichkeitsuntersuchung erfolgen.
Bestehend aus:

  • rektale manuelle Untersuchung der Gebärmutter und der Eierstöcke
  • rektale sonographische Untersuchung
  • vaginale Untersuchung besonders des Muttermundes inkl. Entnahme einer Tupferprobe zur mikrobiologischen Untersuchungf im praxiseigenen Labor, wobei die Tupferprobe nicht zwingend in der Rosse entnommen werden muss.
  • Untersuchung der äußeren Scheide auf Sekretspuren und besonders auf guten Scheidenschluss, da sonst pathologe Keime die Scheide bzw. dann aufsteigend die Gebärmutter besiedeln können.

Bei positiven Tupferproben erhalten wir zugleich ein Antibiogramm, so dass wir gezielt therapieren können.
Wenn somit alle Hindernisse, die einer Trächtigkeit im Wege stehen können, ausgeschlossen sind, begleiten wir Ihre Stute nach Feststellen der Rossesymptomatik mit sogenannten Follikelkontrollen. Hierbei werden zunächst wiederum rektal die Gebärmutter und die Eierstöcke abgetastet. An den Eirstöcken tastet man gezielt nach sogenannten Follikeln. Hierbei handelt es sich um mit Flüssigkeit gefüllte Blasen, in denen eine befruchtungsfähige Eizelle heranreift.
Der Follikel wächst im Durchmesser bis zur hühnereigröße heran und die Konsistenz wird zum Eisprung hin immer weicher. Somit kann man durch das Abtasten entscheiden, zu welchem Zeitpunkt eine Besamung bzw. Deckakt sinvoll erscheint. Sinnvoll ergänzend ist neben der reinen tastenden Untersuchung auch die Untersuchung mittels Ultraschall, wodurch man noch genauere Anhaltspunkte zum Zustand des Follikels und der Gebärmutter erhält. Gerade wenn sich Komplikationen wie z.B. Flüssigkeitsansammlungen o. Krankhafte Ödeme in der der Gebärmutter einstellen, kann so frühzeitig gegen gesteuert werden. Für diese Zwecke stehen in unserer Praxis 3 spezielle, moderne Ultraschallgeräte zur Verfügung. Neben der begleitenden Untersuchung währen der Rosse, ist das frühzeitige Erkennen der Trächtigkeit von großer Bedeutung. Wichtig ist hier wiederum die Ultraschalluntersuchung möglichst schon am 16. Tag nach der letzten Besamung/Bedeckung. Der frühere Zeitpunkt ist wichtig, um evtl.unerwünschte Zwillingsträchtigkeiten zu erkennen und direkt zu beseitigen, da mann die Embryonen zu diesem Zeitpunkt noch in der Gebärmutter auseinander bewegen kann um somit einen der Embryonen manuell zu entfernen. Weiter Trächtigkeitsuntersuchungen empfehlen wir um den 28. und nach dem 45. Tag der Trächtigkeit, um weiterhin das Zwillingsträchtigkeitsrisiko zu minimieren und Fruchtresorbtionen frühzeitig zu erkennen. Weiteres Trächtigkeitsmonitoring während der fortgeschrittenen Gravidität empfehlen wir bei Problemstuten, vorzeitigem Aufeutern o. sonstigen Komplikationen wie z.B Scheidenausfluss. Hierbei wird vor allem mittels Ultraschall zum einen von aussen durch die Bauchdecke zum anderen transrektal der Beschaffenheit der Plazenta und des Embryos Wertschätzung geschenkt.
Bei ausbleibender Trächtigkeit stehen uns neben der Tupferprobe weitere Untersuchungsmethoden zur Verfügung:

  • Gebärmutterbiopsie (mittels einer speziellen zange entnehmen wir eine Gewebeprobe aus der Gebärmutterschleimhaut, um sie histopathologisch untersuchen zu lassen, gleichzeitig erhalten wir hierbei einen Therapievorschlag)
  • Gebärmutterspiegelung (hierbei können wir uns die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut sowie die Mündung des Eileiters in die Gebärmutter anschauen. Für diesen Zweck steht und ein transportables Videoendoskop zur Verfügung, so dass wir sämtliche Untersuchungen bei Ihnen vor Ort im Stall durchführen können.