„Die Dahingegangenen bleiben mit dem Wesentlichen, womit sie auf uns gewirkt haben, mit uns lebendig, solange wir selber leben.“ H. Hesse

1954 wurde im Sauerland ein Junge geboren, der mit vielen Talenten ausgestattet war und diese später bereitwillig für Mensch und Tier zum Guten einzusetzen wusste. Für die Eltern nicht immer entspannend, lief er lieber im Handstand durch die Wohnung, konzentrierte sich aufs Turnen und verliebte sich leidenschaftlich in Pferde.

Das Schule ein wenig zu kurz kam, war zwangsläufig – mit dem Abitur dauerte es ein wenig länger.
1975 verließ er die geliebte Heimat und begann im Reitverein Gelsenkirchen bei Manni Bröker eine Ausbildung. Drei Jahre später wurde er Reitlehrer in Waltrop. Seinen Jugendtraum, Tierarzt zu werden, hatte er nie aus den Augen verloren. Zu Beginn der 80iger Jahre absolvierte er zunächst ein paar Semester in Belgien, um danach an die Tiermedizinische Hochschule Hannover zu wechseln.
Ende der 80iger Jahre übernahm er in Datteln die „1 Mann – Praxis“ von Dr. Berkel, welche er im Laufe von über Dreißig Jahren mit viel Enthusiasmus zu einer Fachpraxis für Pferde entwickelte, die heute 14 Mitarbeiter zählt.
Während seines ganzen Lebens blieb er ein Kosmopolit, der neben der Tiermedizin und dem Reitsport viele Interessen verfolgte. Sport, Gesang, Bücher, Politik, soziales Engagement – die Tage waren einfach zu kurz, die Freizeit zu knapp bemessen.
Unsere Gedanken an einen lieben Kollegen und Freund sind bestimmt von Dankbarkeit. Der gemeinsame Weg war geprägt von Vertrauen und Konsens. Seine Neugier und seine Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen, waren mitreißend. Oft schien er uns einen Schritt voraus. Seine Begeisterung brachte er meist mit einem – ihm so typischen – „spitzenmääßig“ zum Ausdruck. Nicht alles hielt einer nachträglichen Beurteilung stand, aber auch damit konnte Uli selbstkritisch umgehen. Seine vorausschauende und diplomatische Denkweise war bemerkenswert und trug dazu bei, dass die Praxis sich so entwickeln konnte.
Mit Bewunderung und Respekt haben wir wahrgenommen, wie stark, diszipliniert und mutig er die Zeit seit der Diagnose gelebt hat. Wir hoffen, dass er in jener Zeit unsere Freundschaft und Solidarität gespürt hat. Wir hätten gerne mehr für ihn getan.
Seinen Wunsch, nach der Praxistätigkeit jungen Menschen den Reitsport näherzubringen und sie zu fördern, konnte er nicht mehr verwirklichen.

Es bleibt die Erinnerung an einen einzigartigen Menschen, der auf vielfältige Weise gewirkt hat.
Wir möchten unsere Gedanken mit einem Aphorismus H. Hesses beenden, welcher auch von Uli stammen könnte:
„Ich bin des Glaubens, daß wir nicht ins Nichts gehen,
ebenso wie ich des Glaubens bin, daß unsere Arbeit und Sorge um das,
was uns das Gute und Rechte schien,
nicht vergebens war.“

In Gedanken bist Du bei uns!

Dein Praxisteam

Freundlich zugedachte Spenden bitten wir unter dem Stichwort „Uli Heege“ an das Therapiezentrum Hof Feuler Pflegeverein für behinderte Menschen (PBM) e. V. mit der IBAN:DE51426501500095001129 zu überweisen.